03.01.89 (451)

Gestern bzw. heute früh sagte Prof. Meier noch, dass ich den nächsten Pochod fahren werde. In ca. 1 Woche geht es los, und zwar nach Süden in Richtung Gebirge. Vormittags schlief ich bis 10 Uhr, nachdem ich um ¾ 8 getankt hatte. Es war das erste mal, seitdem ich hier bin. Dann wieder Arbeit in der DES beim Bau des Auspuffs für den neuen Büffel. Als wir vom Mittagessen zurückkamen, war der Generator "D" aus. Also wieder putzen und Start. Klappte mehrfach nicht. Als er dann lief, schweißte ich erst einmal den Auspuff. Dann lief alles wie gewohnt. Hoffentlich bleibt es so.

04.01.89 (453) hier überspringt der Zähler einen Tag

Da ich heute Nacht wieder Dienst habe, stand mir nur der Vormittag zum Arbeiten zur Verfügung.
Ich schaffte es in dieser Zeit, mir zwei Flansche für den Auspuff anzufertigen. Dazu mussten Rohlinge mit der Elektrode aus einer Stahlplatte gebrannt werden. Anschließend folgten die einzelnen Arbeitsgänge an der Bohr- und Drehmaschine. Mittags klärte ich noch die Öl- und Wasserfrage in der SU-Station und besprach auch, dass unsere neuen Akkumulatoren dort gefüllt werden sollen. Thomas ließ inzwischen Öl von der ATT ab und räumte die Schlitten richtig hin. Er will auch während meiner Abwesenheit das zweite Aggregat reinsetzen. Ich erklärte ihm alles und werde auch gleich den Auspuff dafür mitbauen. Man ist ja kein Unmensch. Mal sehen, wie er es packt. Jetzt habe ich noch Zeit, das Tagebuch zu ergänzen. Der Auspuff für das Aggregat ist fertig, eine Wandbefestigung habe ich nachts noch gebaut. Es fehlen nur noch zwei Schweißnähte. Übermorgen wird wohl Probelauf sein Streuselkuchen mit Pflaumen ist auch fertig und ist wieder sehr gut geworden.
Montag oder Dienstag soll der Pochod losgehen. Wenn wir zurück sein werden, ist es an der Zeit Sachen zu packen. Die Variante mit Buenos Aires gefällt mir immer besser. Langsam will ich nach hause.

05.01.89 (454)

Das Wetter wird langsam besser und der Trubel nimmt kein Ende.
Vormittags schlief ich bis kurz vor 12. Gut geschlafen hatte ich nicht gerade, da der Wasserwagen kam und auch der MTLB fahren musste. Nach dem Mittagessen arbeitete ich in der DES weiter. Ich schweißte die in der Nacht gebaute Halterung für das Auspuffrohr, baute den Auspuff aufs Dach und bereitete den Moto für den Probelauf vor. Es klappte auf Anhieb und ich freute mich riesig. Jetzt bleibt noch das Problem des elektrischen Anschlusses. Den Stecker habe ich bereits am Kabel. Jetzt muss ich es noch verlegen und im Stahlschrank anschließen. Übermorgen soll er ernsthaft arbeiten.
Abends war noch Versammlung. Die Magnetiker fingen plötzlich an zu meckern, dass nicht mehr synchron umgeschaltet werden kann. Ich habe es erst einmal voll abgeblockt, denn die stabile Energieversorgung der Station geht vor. Ich habe auch deutlich gesagt, dass ich kein Elektriker bin und dass das meine Kenntnisse etwas übersteigt. Mit Volker zusammen wollen wir anhand der alten Kabel versuchen, hinter das System zu kommen. Vielleicht klappt es.

06.01.89 (455)

Das Wetter ist wieder gut und die Arbeit wird nicht weniger. Vormittags war ich in der SU-Station und habe die Akkus gefüllt. War eine dolle Sauerei, da ich erst die Säure mischen musste. Das Hantieren mit dem schweren Säureballon und die Mischerei ist ja nicht ganz ungefährlich. Habe mit Handschuhen und Schutzbrille gearbeitet. Die Aktion dauerte bis 12 Uhr. Nach dem Mittagessen habe ich den Büffel ans Netz angeschlossen, das Kabel ordentlich verlegt, den Auspuff weiter verspannt und den Motor etwas laufen gelassen. Vom Abendessen brachte ich noch etwas Rohr für den zweiten Auspuff mit.
Abends fing ich an, die Riemenscheibe für Sergej zu bauen, kam aber nicht zum Ende, da zwei Teile, die er geliefert hatte, gehärtet waren. Muss also etwas neues bauen.
Abends soll noch Bruno Zehnder kommen und etwas erzählen. Der Abend wurde dann noch sehr lustig und der Wein floss in Strömen.
Nachts musste ich zweimal raus, um Wasser zu trinken.

07.01.89 (456)

Der Morgen war besser, als ich dachte. Zum Frühstück ging ich aber nicht, sondern aß hier eine Marmeladenstulle. Dann ging ich wieder an die Arbeit.
Vormittags drehte ich für Sergej ein Teil aus Messing. Zum Schluss flog mir ein Span ins Auge. Den Span bekam ich raus, aber mitten auf der Pupille blieb ein Fleck zurück. Ich hatte Angst, dass sich der heiße Span dort eingebrannt hatte. Ich ging mit Dietmar als Dolmetscher zum Doktor, der betäubte das Auge etwas und konnte den Fleck wegwischen. Das Auge tränt zwar noch etwas und ich sehe noch leicht verschwommen, aber das wird wohl morgen weg sein.
Trotz dieser Behinderung machte ich den Auspuff für das zweite Aggregat fertig. Seit 12 Uhr läuft das erste neue im Dauerbetrieb. Einmal musste ich abschalten, um zwei Phasen zu tauschen. Dann löste sich noch ein Verschraubung an der Kraftstoffleitung und der Motor zog Luft. Auch das fand ich sofort und seit dem Moment läuft er stabil. Thomas traut sich an das zweite Aggregat doch nicht so ran, also werde ich es auch noch einbauen müssen. Kabel habe ich schon geholt.
Die Schaltung zum Synchronisieren der Aggregate ist nicht so einfach. Ich beherrsche das nicht. Falls Volker es sich nicht zutraut, bleibt es liegen. Hauptsache, die Motoren laufen.

08.01.89 (457)

Das Wetter ist weiterhin schlecht. Heute wurde angefangen, die Container zu packen. Gerald und Thomas fuhren vormittags Ölfässer runter und stapelten sie ein. Gerald wollte erst nicht, weil ihm das Wetter zu schlecht war. Wie das im Winter werden soll, ist mir nicht klar.
Vor dem Mittagessen wollte Thomas unbedingt mit mir das kleine Aggregat die Schräge runterschaffen. Das Ergebnis war entsprechend. Ich hatte es am Flaschenzug, er passte vorn auf und es rutschte seitlich weg und kippte ab. Es ist doch besser, alles allein zu machen. Zum Glück ist nichts oder nicht viel passiert. Wir richteten es wieder auf und ich rückte es noch etwas besser hin. Wenn alles klappt, bekomme ich morgen einen Kran. Dann lasse ich alles gleich an seinen Platz stellen.
Gestern habe ich noch bis 21.30 Uhr in der DES den Stromanschluss für das zweite Aggregat fertiggestellt. Heute schaffte ich nachmittags das zweite kleine raus und nach dem Abendessen bohrte ich noch die Löcher ins Fundament. Wenn alles klappt, kommt morgen das zweite rein. Das erste läuft nun schon 36 Stunden ohne Probleme, nur in der Werkstatt ist es sehr warm. Thomas kann ja im Winter noch einen Luftschacht bauen.

09.01.88 (458)

Das Wetter ist immer noch mies, aber große Erfolge habe ich heute erreicht.
Der SU-Kran kam nach dem Frühstück und zusammen mit Arthur stellte wir alle Aggregate dorthin, wo sie gebraucht wurden, die beiden kleinen an die Außenwand der Des, das zweite große vor die Klappe und den S4000-Motor neben die Klappe.
Dann montierte ich noch den Kühler vom Aggregat und schob es in die DES. Bis zum Mittagessen stand das zweite Aggregat auf dem Fundament. Habe das wieder allein gemacht, Thomas schlief noch nach der Nachtschicht. Nach dem Mittagessen erledigte ich alle Anschlussarbeiten und nach dem Abendbrot um 20.00 Uhr war Probestart. Lief alles gut, nur der Temperaturgeber vom Öl ist defekt. Wir können einen nachbestellen bzw. aus dem 75KVA-Aggregat ausbauen. Ich bin sehr zufrieden.
Habe dann noch die DES aufgeräumt und gesäubert.
Habe eben noch schnell einen neuen Öltemperaturgeber eingebaut. Jetzt ist alles rund.

10.01.89 (459)

Das Wetter ist weiter mies. Unser Pochod wird wohl etwas später starten.
Heute hatte ich Küchendienst und damit ist nichts weiter zu berichten.

11.01.89 (460)

Das Wetter hat sich etwas gebessert, der Start des Pochods wurde aber auf den 14. verschoben. Ich hatte daher Zeit, vormittags den Auspuff des zweiten Aggregats komplett zu montieren. Nachmittags war dann ein zweistündiger Probelauf. Die Undichtheiten im Kühler wurden mit Kühlerdicht beseitigt. Übermorgen ist heißer Start für das Aggregat. Heute wurden die ersten zwei Kisten gepackt und Listen geschrieben. Zum Tauchen habe ich keine Lust mehr. Mal sehen, wie alles kommt. Bei Rudi habe ich durch den Einbau der zwei neuen Büffel einen dicken Stein im Brett. Abends noch Weinprobe.